Als '''Tierschutz''' werden alle Aktivitäten des en bezeichnet, die darauf abzielen, en ein Leben ohne Zufügung von en, en, Schäden und unnötigen Beeinträchtigungen zu ermöglichen. Der Tierschutz zielt auf das einzelne Tier und seine Unversehrtheit. Im Unterschied zu den Verfechtern von n, die teilweise jegliche durch den Menschen ablehnen, liegt im und seinen zugehörigen Regelungen der Schwerpunkt auf der sach- und artgerechten Haltung, Umgang mit und Nutzung von Tieren durch den Menschen. Der Tierschutz beschränkt sich weitgehend auf den Schutz von n.
Historische Hintergründe des Tierschutzes
Tierschutz und Religion
In den frühen Kulturen der Menschheit (beispielsweise im wurden mit Menschenkörpern und Tierköpfen dargestellt.
In Religionen wie , und haben bestimmte Tiere, insbesondere bezüglich des Reinkarnationsgedankens, eine besondere Stellung. So gelten in diesem Zusammenhang im Hinduismus die Kühe als unantastbar. Und da der Mensch unter Umständen als Tier wiedergeboren werden kann, spielt dort die Verkörperung der menschlichen Seele in einem Tier eine sehr prägende Rolle. Im Jainismus geht der Tierschutzgedanke so weit, dass alle seine Glaubensanhänger leben.
Der selektierende Mitleid, sondern der im jüdischen Religionsgesetz verankerte Rechtsanspruch des Tieres im Mittelpunkt.
Wie für das Judentum gelten auch für das März 2010, S. 49.</ref>
.
Auf breiterer Basis im christlichen Bewusstsein verankert wurde der Tier- und im ? zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung?, einer Bewegung, die 1983 in Vancouver auf der Vollversammlung des Weltkirchenrates () begann. Die ökumenische Weltversammlung 1990 in Seoul formulierte zehn Grundüberzeugungen als Abschlussdokument. In Grundüberzeugung VII heißt es: ?Gott, der Schöpfer, ist der Ursprung und der Erhalter des ganzen Kosmos. Gott liebt die Schöpfung [?] Da die Schöpfung von Gott ist und seine Güte die ganze Schöpfung durchdringt, sollen wir alles Leben heilig halten.? Diese Überzeugung hat seitdem in vielen kirchlichen Gemeinden das Denken und Handeln mit Bezug zum Tierschutz inspiriert.
Im Islam gibt es einen ähnlichen Blick auf die Tiere wie im Alten Testament. So heißt es in , Vers 79 und 80: ?Gott ist es, der für euch die Herdentiere gemacht hat, damit ihr auf ihnen reiten könnt, und ihr könnt auch von ihnen essen? und daß ihr durch sie jegliches Bedürfnis befriedigen möchtet, das in euren Herzen sein mag.?
Philosophische Tierschutzargumentation
In der Antike wird der Gedanke des Tierschutzes erstmals mit der Forderung nach einer verbunden, beispielsweise bei und . Der altindische Herrscher erließ in seinem umfassende gesetzliche Tierschutz-Regelungen in seinem Reich. Unter anderem war das Töten von Jungtieren, Tieren, die weder nützlich noch essbar sind, das Abbrennen von Unterholz, in welchem sich Tiere befinden sowie religiöse verboten. Im galten Tiere hingegen als , eine Auffassung, die bis in die Gegenwart hineinreicht.
Der brach mit dem aristotelisch-scholastischen der Kirche und forderte einen methodischen, rationalistischen Zugang zu en. (1596?1650) kam über die von (1564?1642) nachgewiesene ,Himmelsmechanik? des zum Schluss, dass für die gesamte vergleichbare Gesetzmäßigkeiten gelten müssen. Für ihn war der Mensch Teil der Natur und unterschied sich vom Tier einzig und allein durch Sprache und Vernunft.
teilhaben m�ssen und [?] der Mensch ihnen gegen�ber einer gewissen Art von Pflichten unterworfen ist.?
Bei findet sich der Schutz der Tiere vor grausamer Behandlung in sein Pflichtenkonzept eingebettet, da Grausamkeit gegen Tiere das Mitleid des Menschen abstumpfe und dadurch eine seiner Moralität dienliche Anlage austilge. Die moderne Tierschutzdiskussion knüpft vielfach an naturalistische Positionen an, wobei dann umstritten ist, wo die Grenze zwischen zulässiger Tiernutzung und moralisch zu verwerfender Grausamkeit verläuft.
Bei liegt.?
Tierschutz in der Neuzeit
Mit der Industrialisierung und der damit verbundenen Technisierung der Viehzucht, der umfangreichen Verwendung von Tieren in Landwirtschaft, Handwerk und Industrie wie auch im Militär entstanden aber im 19. Jahrhundert Tierschutzbewegungen und -organisationen.
Der neuzeitliche gesetzliche Tierschutz und der Aufbau des zugehörigen s begann 1822 mit dem ersten erlassenen Tierschutzgesetz in England und schützte Pferde, Schafe und Großvieh vor Misshandlungen. Zustande gekommen war es auf Initiative des Parlamentariers Richard Martin, der daraufhin den Spitznamen ''Humanity Dick'' erhalten hatte. Zusammen mit anderen zählte er auch zu den Gründungsmitgliedern der weltweit ersten Tierschutzorganisation ''Society for the Prevention of Cruelty to Animals (SPCA)'', die zwei Jahre später aus der Taufe gehoben wurde. Nachdem die Gesellschaft 1840 den Segen der damaligen Königin erhalten hatte, durfte sie sich fortan '' (RSPCA)'' nennen und erlangte einen bedeutenden Einfluss. Zur gleichen Zeit warb europaweit für ein Engagement gegen e.
In en begannen vom Pietismus beeinflusste Geistliche und Schulpädagogen mit sittlich-moralischen Flugblättern, Vorträgen und Schriften im volkspädagogischen Duktus um ein wachsendes Tierschutzverständnis zu werben. Tierschutz-Kalender und Tierschutz-Fibeln wurden vom ''Berliner Tierschutzverein'' und ''Deutschen Lehrer-Tierschutzverein'' in Umlauf gebracht.
In der entstand 1843 in der erste Tierschutzverein nach englischem Vorbild, 1861 wurde der gegründet. 1854 verbot der Schweizer die Tötung des Viehs mittels Kopfschlag, ausgenommen in und , den einzigen Schweizer Gemeinden, wo sich Juden niederlassen durften. Mit der angenommenen 1891 wurde das Schächten verboten. Der Anteil der Ja-Stimmen war auf Grund des historischen in den er Kantonen größer (z. B. 90,1 % Ja-Anteil im Kanton Aargau). Dagegen wurde die Initiative in der , wo sowohl Antisemitismus wie Tierschutz auf weniger Resonanz stießen, klar verworfen (z. B. 3,1 % Ja-Anteil im ).
Im Deutschland war die Tierschutzbewegung im Kaiserreich erfolglos bemüht, die damals sehr tierversuchsfreundliche Gesetzgebung zu verschärfen, ein Anliegen, welches vom NS-Regime aufgenommen und sofort nach 1933 mit großem propagandistischen Aufwand in die Tat umgesetzt wurde.gruppe tierschutzgerechte Pferdehaltung (10. November 1995)
Österreich
Die rechtlich festgelegten Mindestanforderungen an die Haltung der unterschiedlichen Tierarten sind in der 2. Tierhaltungsverordnung nachzulesen:- Anhang 1 ? Säugetiere
- Anhang 2 ? Vögel
- Anhang 3 ? Reptilien
- Anhang 4 ? Amphibien
- Anhang 5 ? Fische
Viele Probleme der Heimtierhaltung fangen zu sorgen. So wird beispielsweise das sogenannte ''Paderborner Modell'' ? die Kastrationspflicht für freilaufende Katzen ? oft als vorbildlich zur Eindämmung verwilderter Katzen angesehen.
Schweiz
In der Schweiz ist der Tierschutz gesetzlich im Tierschutzgesetz vom 16. Dezember 2005
Exoten als Heimtiere
Exotische Haustiere erfreuen sich zunehmender Beliebtheit ? vor allem Reptilien und , aber auch größere Katzenarten wie e oder Affenarten.
Doch ist es schwer, für exotische Tiere eine artgerechte Haltung zu gewährleisten. Die nicht domestizierten Tiere sind Wildtiere, deren Verhalten und Ansprüche an den Lebensraum bei einigen Arten noch nicht hinreichend erforscht ist. Händlern und potenziellen Haltern können, selbst wenn sie sich um Informationen bemühen, keine ausreichenden Kenntnisse zur artgerechten Haltung vorliegen. Dagegen setzten sich Tierschutzorganisationen wie der , der und ein.
Der Bedarf an exotischen Haustieren ist auch mit der Verbreitung von Videos und Fotos, die exotische Haustiere in Interaktion mit Menschen zeigen, entstanden. Ein prominentes Beispiel dafür sind . Daher ruft der dazu auf, solche Medien nicht zu teilen, zu liken oder zu kommentieren.
Tiere in der Unterhaltung
Ein frühes, auch teilweise sehr erfolgreiches Anliegen des Tierschutzgedankens war die Einschränkung oder das Verbot von Tierkämpfen und Tierhatz zur Unterhaltung wie z. B. dem , der , - und oder von und und der .
Aus Sicht des Tierschutzes sollen darüber hinaus an die artgerechte Haltung von Wildtieren besonders hohe Anforderungen gestellt werden, da diese weniger an das Leben in menschlicher Obhut angepasst sind. Auch die Haltung von Wildtieren in sen und sowie die wird deshalb von einigen Tierschützern abgelehnt. Horst Stern betonte in einem 1971 sehr kontrovers diskutierten Film die Nähe der Dressur an natürlichen Verhaltensweisen von Tieren und sah es als wichtiger an, entsprechende Maßstäbe auch an die Haltung der Tiere anzulegen. Bei der Zootierhaltung, die auch Unterhaltungs- und Lehraspekte aufweist, kollidieren gelegentlich Ansprüche des einzeltierbezogenen Tierschutzes mit Belangen des es wie der Bildung und Kenntnisvermittlung über Tiere und Natur, welche auch ein Anliegen des Tierschutzes sind.
Tierversuche
e werden damit gerechtfertigt, dass sie dem Wohle der Menschen dienen. In Tierversuchen wird die potentielle Schädlichkeit sowie die medizinische und Umweltwirksamkeit von Stoffen erprobt, werden Krankheiten in ihren Ursachen und ihrem Verlauf erforscht, Operationsmethoden getestet und grundsätzliche Erkenntnisse über die Funktionen des Körpers gewonnen.
Dabei werden Tieren auch teilweise Leiden, Schmerzen und Schäden zugefügt. Daher ist aus Sicht des Tierschutzes anzustreben, dass die Zahl der verwendeten Tiere und das Maß ihrer Schädigung auf ein Minimum gesenkt wird. Wo es möglich ist, müssten Tierversuche durch alternative Methoden ersetzt werden. Ergebnisse wären auszutauschen, wenn dies die geltende Gesetzeslage zuließe, damit Mehrfachuntersuchungen vermieden würden.
Die Übertragung von Ergebnissen aus Tierversuchen auf den Menschen ist nicht immer möglich. So wurde beispielsweise im Tierversuch als unbedenklich eingestuft, während etwa (Aspirin) für viele Tiere giftig ist.
Besonders in der Kritik stehen die Haltungsbedingungen bei der Zucht der Versuchstiere und in den Labors und Versuchsmethoden (beispielsweise der 50-Test), die als drastisch und qualvoll empfunden werden. Dem entgegen stehen Ansprüche an eine Sicherheit und Überprüfbarkeit von Herstellungsmethoden und Stoffen, die im Rahmen umweltschutzbedingter Gesetzgebung wie der EU- Richtlinie die Anwendung von Tierversuchen zwingend vorschreibt.
Institutionen und Verbände des Tierschutzes
Staatliche Regelungen
Private Tierschutzorganisationen
1837 gründete der Pfarrer in Stuttgart den ersten deutschen , dem überall in Deutschland weitere folgten. Sie schlossen sich 1881 zum zusammen. Dieser vereinigt heute etwa 740 Tierschutzvereine mit über 800.000 Mitgliedern. Die Tierschutzorganisationen der Europäischen Gemeinschaft arbeiten in der ''Eurogroup for Animals'' zusammen.
In der Schweiz entstand um 1840 in Bern der erste Tierschutzverein. 1861 wurde der Schweizer Tierschutz STS ins Leben gerufen, damals unter dem Namen «Schweizerischer Centralverein zum Schutz der Tiere». Der Schweizer Tierschutz, heute die größte Tierschutzorganisation, ist eine Dachorganisation von lokalen Tierschutzvereinen. Er ist die älteste national tätige Tierschutzorganisation der Schweiz. Im Bereich der Nutztierhaltung versucht die Organisation KAGfreiland seit den 1970er Jahren, vorbildliche Tierhaltung zusammen mit Landwirten umzusetzen. Sie vergibt deshalb ein Label für Fleisch, Eier und Käse. Andere Tierschutzorganisationen sind etwa die , die Ärztinnen und Ärzte für Tierschutz in der Medizin, ALTEX (Alternativen zu Tierexperimenten), die IG Tiertransporte und Schlachthöfe oder der (Verein gegen Tierfabriken).
Am 1. Januar 1981 schlossen sich die 1959 gegründete Tierschutzorganisation ''ISPA '' und die 1953 gegründete Tierschutzorganisation ''WFPA World Federation for the Protection of Animals'' zur World Society for the Protection of Animals (WSPA) zusammen. Die Organisation benannte sich im Juni 2014 in um und ist eine international arbeitende Tierschutzorganisation, die sich durch Bildungsarbeit, Katastrophenhilfe, Kampagnen und die direkte Hilfe vor Ort dafür einsetzt, die Tierschutzstandards in der ganzen Welt zu verbessern und zu garantieren. Im Jahr 2006 startete die Tierschutzorganisation die Kampagne zu einer , die eine Vereinbarung über weltweite Tierschutzstandards durch die Vereinten Nationen fordert.
1969 wurde in Kanada von .
Mit dem Aufkommen der Tierrechtsbewegung in Deutschland haben sich seit den 1980er Jahren zahlreiche neue Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen gebildet. Die Ziele und Arbeitsweisen sind unterschiedlich. Viele haben sich auf eine Thematik spezialisiert, um wirksame Arbeit leisten zu können. Der Verein ist eine international operierende Organisation, die sich durch die Aufklärung der Öffentlichkeit, Kontrollen, Dokumentationen und die enge Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden dafür einsetzt, dass die geltenden Tierschutzbestimmungen bei Tiertransporten eingehalten werden. Der Verein kämpft gegen die industrielle Tierhaltung, das gegen und . hat sich auf den Schutz von Wildtieren spezialisiert, wie auch die Organisation , die verschiedene Projekte betreut (z. B. Freikauf aus nicht tierschutzgerechten Pferdetransporten und aus dem Tierversuch, Aufbau von Tierheimen in der Türkei und anderen Ländern, ?Tanzbären?-Problematik, Kettenhundehaltung). Andere Verbände wie ''Menschen für Tierrechte ? Bundesverband der Tierversuchsgegner e. V.'' setzen sich für die gesellschaftliche und rechtliche Anerkennung weiterer und deren Umsetzung ein.
Laut der jährlich vom und der erstellten Erhebung ?Bilanz des Helfens? waren die Spendengelder von deutschen Privatpersonen im Jahr 2017 mit einem Anteil von 5,4 % für den Zweck ?Tierschutz? vorgesehen, das entspricht einem Spendenvolumen für den Tierschutz in Höhe von rund 280 Millionen Euro (hinzu kommen noch Spenden aus Erbschaften und Großspenden von mehr als 2500 Euro). Der Tierschutz liegt damit an zweiter Stelle der Spendenzwecke, nach der Kategorie ?humanitäre Hilfe? mit 77,7 %.
Deutschland
{| class="wikitable toptextcells" style="text-align:left; font-size:95%;"
! style="width:390px;"| Organisation !! Gründungsjahr !! style="width:440px;" | Beschreibung
|-
| || style="text-align:center" | 1979 || Ziel ist die Abschaffung aller Tierversuche
|-
| (Kurzbezeichnung: Tierschutz)
| style="text-align:center" | 2017 || politische Partei ausschließlich für Tierschutz
|-
| || style="text-align:center" | 2000 || gemeinnützige Tierschutzorganisation
|-
| || style="text-align:center" | 1987 || gemeinnützig anerkannte Tierrechtsorganisation
|-
| || style="text-align:center" | 2001 || gemeinnütziger Tier- und Artenschutzverein
|-
| || style="text-align:center" | 2013 || Ziel ist die Abschaffung jeglicher Ausbeutung und Unterdrückung von Tieren.
|-
| || style="text-align:center" | 1998 || Schwerpunkt Tiertransporte
|-
| || style="text-align:center" | 1962 || gemeinnütziger Tierschutzverein; Tierheim
|-
| || style="text-align:center" | 1922 || gemeinnütziger Tierschutzverein; Tierheime
|-
| || style="text-align:center" | 1881 || Dachverband
|-
| || style="text-align:center" | 2013 || eingetragener Tierschutzverein
|-
| || style="text-align:center" | 1983 || leistet intensive Jugendarbeit
|-
| || style="text-align:center" | 1989 || gemeinnütziger Verein, setzt sich in ganz Europa für Tiere in Not ein
|-
| || style="text-align:center" | 2013 || gemeinnütziger Tierschutzverein zur Förderung von artgerechter Haltung und fairem Umgang mit Pferden und Nutztieren
|-
| || style="text-align:center" | 1982 || wendet sich besonders gegen Tierversuche
|-
| (Kurzbezeichnung: Tierschutzpartei) || style="text-align:center" | 1993 || weltweit erste Tierschutzpartei
|-
| || style="text-align:center" | 1993 || Aufdeckung von Tierquälerei, Aufklärung und Veränderung der Lebensweise
|-
| || style="text-align:center" | 1973 || nach eigenen Angaben der älteste und größte Tierschutzfachverband
|-
| || style="text-align:center" | 2012 || gemeinnütziger Tierschutzverein
|-
| || style="text-align:center" | 2018
|-
| || style="text-align:center" | 2016 || registrierte und eingetragene Tierschutz Stiftung
|-
| || style="text-align:center" | 2016 || erste Partei, die sich für Tierrechte und eine vegane Lebensweise einsetzt
|}
Österreich
{| class="wikitable" style="text-align:left; font-size:95%;"
! style="width:390px;"| Organisation !! Gründungsjahr !! style="width:440px;" | Beschreibung
|-
| || style="text-align:center" | 1846 || gemeinnützige Tierschutz- und Umweltorganisation
|-
| || style="text-align:center" | 2001 || international aktive gemeinnützige Stiftung
|-
| || style="text-align:center" | 1881 || gemeinnützige Tierschutzorganisation
|-
| (VGT) || style="text-align:center" | 1992 || gemeinnützige Tierschutzorganisation
|-
| || style="text-align:center" | 1988 || international tätige Tierrechts- und Tierschutzorganisation
|}
Schweden
{| class="wikitable" style="text-align:left; font-size:95%;"! style="width:390px;"| Organisation !! Gründungsjahr !! style="width:440px;" | Beschreibung
|-
|
| style="text-align:center" |
| gemeinnützig
|}
Schweiz
{| class="wikitable" style="text-align:left; font-size:95%;"! style="width:390px;"| Organisation !! Gründungsjahr !! style="width:440px;" | Beschreibung
|-
| || style="text-align:center" | 2017 || gemeinnützige Tierrechts- und Tierschutzorganisation
|-
| || style="text-align:center" | 1869 || aargauische Tierschutzorganisation
|-
| || style="text-align:center" | 1972 || gemeinnützige Nutztierschutzorganisation
|-
| || style="text-align:center" | 2014 || Welschschweizer Tierschutzorganisation
|-
| (STS) || style="text-align:center" | 1861 || gemeinnützige Tierschutzorganisation
|-
|
|2000
|gemeinnützige Tierschutzorganisation
|-
| (TIF) || style="text-align:center" | 2009 || gemeinnützige Tierrechtsorganisation
|-
| || style="text-align:center" | 1997 || gemeinnützige Tierrechts-Stiftung
|-
| || style="text-align:center" | k. A. || gemeinnützige Tierschutzorganisation
|-
| (VgT) || style="text-align:center" | 1989 || gemeinnützige Tierschutzorganisation
|-
| || style="text-align:center" | 1856 || gemeinnützige Tierschutzorganisation
|}
International
{| class="wikitable" style="text-align:left; font-size:95%;"! style="width:390px;"| Organisation !! Gründungsjahr !! style="width:440px;" | Beschreibung
|-
| (ALF) || style="text-align:center" | 1976 || führt auch zumeist illegale Aktionen durch
|-
| (HSUS) || style="text-align:center" | 1954 || vor allem in den Vereinigten Staaten tätig
|-
| (IFAW) || style="text-align:center" | 1969 || internationaler Tierschutzfonds
|-
| (IHP) || style="text-align:center" | 2009 || wichtigste Organisation für den Schutz von Pferden in Italien
|-
| (L214) || style="text-align:center" | 2008 || gemeinnützige Tierschutzorganisation in Frankreich
|-
| || style="text-align:center" | 1989 || Organisation zum Schutz der Meerestiere und ihres Lebensraums
|-
| (PETA) || style="text-align:center" | 1980 || große Tierrechtsvereinigung mit weltweit 2 Millionen Mitgliedern
|-
| || style="text-align:center" | 1985 || betreibt schwerpunktmäßig Projekte auf internationaler Ebene
|-
| (RSPCA) || style="text-align:center" | 1824 || älteste Tierschutzorganisation weltweit
|-
| || style="text-align:center" | 2013 || Tierschutzprojekte weltweit, Kampagnen in Deutschland
|-
| || style="text-align:center" | 1981 || Weltweite Tierschutzkampagnen und -projekte
|-
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|}
Methoden der Organisationen und Umgang mit Gewalt
Die Methoden, mit denen die Organisationen versuchen, ihre Ziele zu erreichen, sind unterschiedlich. Grundsätzlich betreiben und unterstützen Tierschützer etwa e oder und bemühen sich um praktische Hilfen und Weiterbildung ihrer Mitglieder und Interessenten im Sinne des Tierschutzes wie auch die Aufnahme und Versorgung ausgesetzter und geschwächter Tiere.
Für die Mitgliederwerbung werden Infostände auf der Straße, Rundbriefe wie auch symbolische Aktionen und en, von der Störung einer Jagdgesellschaft bis hin zu spektakulären Aktionen wie der Blockade von Walfängern, veranstaltet. Greenpeace, später auch wurden durch solche medienwirksame symbolische Aktionen überregional bekannt. Radikale Gruppierungen, wie etwa , rammen auf hoher See illegal operierende . Sea Shepherd versenkte bisher zehn Schiffe und nimmt für sich in Anspruch, in Internationalen Gewässern die Strafverfolgung durchsetzen zu dürfen. Dabei beruft sich die Organisation auf die ''United Nations World Charter for Nature''.
Die Gewaltbereitschaft, das Begehen von Straftaten durch militante Tierschützer und Tierrechtler, ist ein ernstzunehmendes kriminologisches wie ethisches Problem. Die Straftaten reichen von der , etwa dem Beschädigen von en, was aber auch wie im Extremfall auch den des Jägers billigend in Kauf nimmt, bis hin zu Psycho, Einbrüchen, Landfriedensbruch, Brandstiftung und Mord.
Aktuelle Projekte und Themen in Deutschland
Derzeit lässt sich eine Vielzahl von Diskussionen und Projekten aus dem Kontext Tierschutz in Deutschland finden. Jene, welche innerhalb Deutschlands das größte Gewicht im Hinblick auf die beteiligten Organisationen und die mediale Reichweite haben, seien im Folgenden beschrieben.
Demonstrationen gegen die Massentierhaltung
In Deutschland aber auch in den n gibt es eine Reihe von Demonstrationen unter dem Motto ''''. Ein Hauptanliegen der Veranstaltung ist es, auf die Zustände in der Massentierhaltung aufmerksam zu machen. Der Protest wird von Tierschutzorganisationen wie der , , und anderen Organisationen getragen.
Widerstand gegen Tier- und Pflanzenpatente
Im Jahr 1992 haben sich in Deutschland verschiedene Organisationen zu der Initiative ?Kein Patent auf Leben!? zusammengeschlossen. Das Netzwerk wird von einem Büro in München aus gesteuert, welches wiederum Teil der europäischen Initiative ?No Patents on Life!? ist. Europaweit sind mehrere hundert Organisationen beteiligt. Ziel der Initiative ist es, die von Leben zu verhindern. Dazu zählen sowohl Pflanzen und Tiere als auch Gensequenzen und menschliche .
Anlass für die Initiative war die Patentierung der ?Krebsmaus?, welche im Widerspruch zum Europäischen Patentrecht stand. Neben ethischen Bedenken werden wirtschaftliche und ökonomische Gründe gegen die Patentierung angeführt. Trotz zahlreicher Einsprüche steigen die Patentanmeldungen und -genehmigungen für Pflanzen und Tiere jährlich. Die Initiatoren wenden sich daher weiterhin, größtenteils ehrenamtlich, mit Einsprüchen und Öffentlichkeitsarbeit dagegen.
Wegfall der Bauprivilegien für Tierfabriken
Ein wichtiger Schritt gegen die Massentierhaltung: Der hat im April 2013 eine Änderung des es veranlasst. Mit der Gesetzesänderung werden die Bau-Privilegien für Tierfabriken eingeschränkt. Zugleich erhalten Städte und Gemeinden ein Vetorecht ab einer für die jeweilige Tierart definierten Stallgröße, sofern nicht mehr als 50 Prozent des für die erforderlichen Futters auf dem eigenen Land produziert werden. Die ''Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt'' und andere Organisationen befürworten den Wegfall der bisherigen Bau-Privilegien für die sogenannten Tierfabriken und setzen sich mit dem Netzwerk ''Bauernhöfe statt ''
Tierschutzplan Niedersachsen
In der industriellen Nutztierhaltung stehen sich die Interessen und Möglichkeiten der Landwirte und die Bedürfnisse der Tiere gegenüber. Aufgrund dessen wurde 2011 in durch Landwirtschafts- und Verbraucherschutzminister Gert Lindemann ein Tierschutzplan ins Leben gerufen. Dieser hat zum Ziel, Missstände in der Nutztierhaltung aufzudecken und diese zu beheben. Neben einer artgerechten Haltung von Nutztieren wie Geflügel, Schweinen und Rindern wird schließlich eine Vermeidung von tierquälerischen Maßnahmen angestrebt. Letzteres ist jedoch in vielen Fällen nur möglich, wenn vorab unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Tiere eine Änderung in der Haltung erfolgt. Bei der Umsetzung sollen sowohl tierschutzrelevante Aspekte als auch die Interessen und Möglichkeiten der Landwirte sowie die Interessen der Verbraucher berücksichtigt werden. Eine derart übergreifende Lösungsfindung bezeichnet Landwirtschaftsminister Lindemann als den ?Niedersächsischen Weg?: Den Landwirten sollen keine Doktrinen und die alleinige Verantwortung auferlegt werden. Stattdessen gilt es, konstruktive Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten, bei deren Umsetzung die Landwirte Unterstützung durch Fachleute und Behörden erhalten.
Der Tierschutzplan Niedersachsen ist ein Pilotprojekt in Deutschland. Neben dem Landwirtschaftsminister sind verschiedene Tierschutzorganisationen, Veterinärmediziner und Behörden sowie Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbraucherschutz, der Kirche und dem Handel beteiligt. Die Kooperation verschiedener Fachleute soll gewährleisten, dass alle relevanten Aspekte in der industriellen Nutztierhaltung Beachtung finden. Zu diesem Zweck wurden der Lenkungsausschuss ?Tierschutzstrategie? und verschiedene Facharbeitsgruppen gegründet, die sich jeweils einem Teilbereich widmen.
Mit dem Tierschutzplan Niedersachsen soll die artgerechte Nutztierhaltung auf Landesebene erreicht werden, denn das Bundesland sieht sich als Agrarland in einer besonderen Verantwortung mit Vorbild-Charakter. Während für alle Nutztiere eine artgerechte Haltung und Ernährung angestrebt wird, gilt es außerdem konkret, das Kürzen der Schnäbel von Geflügel zu unterbinden sowie eine Betäubungspflicht beim Schwanzkürzen und Kastrieren von Ferkeln, beim Schenkelbrand von Fohlen und dem von Kälbern einzuführen. Die artgerechte Haltung umfasst ausreichend Bewegungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für alle Nutztiere sowie das Einrichten geeigneter Tränken und Wasserstellen für Enten. Weiterhin hat sich der Tierschutzplan Niedersachsen die Definition von Tierschutzindikatoren zur Aufgabe gemacht, die künftige Mängel in der Haltung frühzeitig aufdecken sollen. In einem Arbeitsprogramm wurden 40 Handlungsfelder für zwölf Tierarten und entsprechende Zeitrahmen für die Umsetzung definiert.
Schutz von Meereslebewesen
Die Vermüllung der Ozeane gefährdet zunehmend das Leben von Seevögeln, Fischen und anderen Meerestieren. Laut sterben jährlich etwa 100.000 Tiere durch Verpackungsreste, Taue, Netze und andere Fischereiabfälle, in denen sie sich entweder verheddern und erwürgen oder indem sie Müll verschlucken.
Eine besondere Gefahr stellen die anteilig circa ein Drittel dar, da diese sich nur langsam zersetzen und dabei Giftstoffe abgeben, die von Meerestieren aufgenommen werden. Zudem werden Kunststoffe nicht vollständig zersetzt, so dass Kleinstpartikel im Wasser verbleiben. Weitere Mikropartikel gelangen über die Industrie, Kläranlagen und durch Schiffsunfälle in das Meer. Es werden durchschnittlich 13.000 solcher Rückstände je vermutet. Dies kann auch für den Menschen gefährlich werden, da die bereits im Wasser vorhandene Toxine binden, die von Meerestieren aufgenommen werden und so in die Nahrungskette gelangen.
Das Umweltbundesamt fordert die Menschen auf, zum Schutz der Meerestiere beizutragen, indem keine Kosmetika verwendet werden, die Kunststoffe enthalten, der Müll ordnungsgemäß entsorgt und auf Plastik-Verpackungen verzichtet wird. Als übergreifende Maßnahme soll gemäß EG-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie jede weitere für die Meerestiere schädliche Vermüllung bis 2020 eingestellt werden.
Flugpatenschaften nach Deutschland
Zahlreiche Tierschutzorganisationen sind im Ausland tätig und vermitteln von dort aus Tiere nach Deutschland. Zu diesem Zweck werden ständig Flugpaten gesucht, die beispielsweise auf der Heimreise vom Urlaubsort ein Tier mitnehmen, indem sie als offizielle Begleiter fungieren. Für den Flugpaten sind damit keine Kosten oder Mühen verbunden. Die Tierschutzorganisation übernimmt sämtliche Formalitäten im Ausland, bringt das Tier zum Flughafen und checkt es dort in Begleitung des Flugpaten ein. Am Ankunftsort nimmt der Flugpate das Tier zusammen mit seinem Gepäck in Empfang und übergibt es anschließend den wartenden Tierschützern, den neuen Besitzern oder dem Vertreter der Pflegestelle.
Die Anmeldung als Flugpate kann entweder direkt bei einer Tierschutzorganisation oder bei der zentralen Vermittlungsstelle erfolgen. Diese Institution leitet jede Anmeldung an die relevanten Tierschutzorganisationen im Ausland weiter und vermittelt auch Kontakte in Deutschland, wenn beispielsweise eine Pflegestelle gesucht wird oder eine Abholung organisiert werden muss.
Tierschutzvolksbegehren in Österreich
Im Februar 2019 wurde das von unabhängigen Experten erarbeitete Programm eines überparteilichen für Tierschutz vorgestellt.<ref name=":0"></ref>
Siehe auch
Literatur
- ''. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1987. ISBN 3-525-50171-4.
- : ''Das Tier in der Moral.'' Klostermann, Frankfurt am Main 1990. ISBN 3-465-02233-5.
- : ''Die Krise der Naturwissenschaften und ethische Fragen der Tierhaltung.'' und ''Das Mensch-Tier-Verhältnis aus der Perspektive der Philosophie.'' In: ''Landwirtschaft in der Ökologie- und Kulturkrise.'' Gesellschaft für Kulturwissenschaft, Bietigheim/Baden 1996. ISBN 3-930218-25-9, S. 38ff.
- Hans Hinrich Sambraus, Andreas Steiger (Hrsg.): ''Das Buch vom Tierschutz''. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1997. ISBN 3-432-29431-X.
- Elisabeth de Fontenay: ''Le silence des bêtes: la philosophie à l?épreuve de l?animalité.'' Fayard, Paris 1999 (französisch).
- Martin Liechti (Hrsg.): ''Die Würde des Tieres''. Harald Fischer Verlag, Erlangen 2002. ISBN 3-89131-406-X.
- : ''Tierethik. Neue Perspektiven für Menschen und Tiere.'' 2., durchgesehene Auflage. Harald Fischer Verlag, Erlangen 2005. ISBN 3-89131-415-9.
- Herwig Grimm, Carola Otterstedt (Hrsg.): ''Das Tier an sich. Disziplinübergreifende Perspektiven für neue Wege im wissenschaftsbasierten Tierschutz.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012. ISBN 978-3-525-40447-8.
- , 2013. ISBN 978-3-89771-118-1.
- : ''Animal Turn. Auf der Suche nach einem neuen Umgang mit Tieren''. Verlag Murken-Altrogge, Herzogenrath 2015. ISBN 978-3-935791-46-5.
- Thomas Schwarz: ''Tierschutz im Alltag''. In: (Hrsg.): ''Das Tier in unserer Kultur. Begegnungen, Beziehungen, Probleme''. Essen: Oldib-Verlag, 2015. ISBN 978-3-939556-48-0, S. 187?222.
- Barbara Felde: ''Verhaltensgerecht. Tierschutzrelevantes Wissen in Gesetzgebung, Verwaltungsverfahren und Verwaltungsprozess.'' Nomos, Baden-Baden 2019. ISBN 978-3-8487-5801-2.
- Philipp von Gall: ''Tierschutz als Agrarpolitik. Wie das deutsche Tierschutzgesetz der industriellen Tierhaltung den Weg bereitete''. transcript-Verlag, Bielefeld 2016. ISBN 978-3-8376-3399-3.
Weblinks
- ()
- bei
- ? Informationen des
- Gesetze:
- (Deutschland)
- , Österreich (PDF)
- , Schweiz (PDF; 146 kB)
- Rechtsprechung
- Barbara Felde:
Einzelnachweise
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